Als ehrenamtlich geführte Genossenschaft ist unsere Gemeinschaft auf die Mitarbeit aller angewiesen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten sich einzubringen, sei es im Vorstand, im Aufsichtsrat, im Garten oder bei Feiern.
Wer gemeinsam arbeitet, soll auch gemeinsam feiern. Deshalb gibt es alljährlich ein Hoffest mit allem Drum und Dran.
Da in unserer Genossenschaft für deutsche Verhältnisse ungewöhnlich viele Kinder leben, liegt das Augenmerk auf zahlreichen Attraktionen für kleinere und größere Kinder, dennoch kommen auch die Erwachsenen nicht zu kurz.
Als Kinderspaß hat auch die Halloween-Fete begonnen, die Jahr für Jahr mehr kleine und große Verkleidungskünstler anzieht.
Genossenschaftliches Leben besteht nicht nur aus gemeinsamem arbeiten und feiern, es findet tagtäglich statt. So bietet der Wöhlertgarten seinen Bewohnern, die sich darauf einlassen möchten, eine Lebensqualität, die man heute – in Zeiten zunehmender Anonymisierung des Lebens in den Großstädten – gemeinhin nur noch in homogen gewachsenen Dorfgemeinschaften findet. In diesem Sinne ist die Gemeinschaft des Wöhlertgartens auch gewachsen, es gibt Genossen, die seit 70 Jahren hier leben und ebensolche, die es erst auf ein paar Wochen bringen. Die Genossenschaft ist sehr klein, letztendlich kennt jeder jeden. Das erleichtert es auch, die Stärken der einzelnen Mitglieder sowohl für die Gemeinschaft als auch in Form von Nachbarschaftshilfe zu nutzen. Wer Hilfe braucht, erhält sie, wer helfen kann, tut es. Hilfreich ist hier auch die ganze Unterschiedlichkeit der Gemeinschaft: Hier treffen unterschiedliche Kulturen, verschiedene Nationen, arm und reich, Ost und West aufeinander.
Für viele ist die Entscheidung für ein Leben im Wöhlertgarten auch eine Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen, mitzugestalten und selbstverständlich mitzubestimmen. So sind wir trotz preiswerten Wohnens nicht der Willkür anonymer Firmen ausgesetzt. Es gibt Raum für unterschiedliche soziale Gruppen, Stärken können genutzt und Schwächen ausgeglichen werden, Kreativität wird im Zusammenleben und Zusammenwohnen gefördert (als Beispiele seien nur der Kaninchenstall und der Tauschtisch genannt), Toleranz wird geschult. Die ehrenamtliche Tätigkeit wird sowohl als Reiz als auch als Herausforderung angesehen. Zudem existiert das Phänomen eines kollektiven Kümmerns, das reicht von der Betreuung der Nachbarskinder, über die Sorge um eine verwirrte Rentnerin bis hin zur Sterbebegleitung für einen Nachbarn, mit dem man groß geworden ist.
Selbst im Falle von ehelichen Trennungen hat es immer wieder Nachbarn gegeben, die der oder dem kurzzeitig Wohnungslosen Asyl gewährt haben.
Man nimmt Anteil am Leben der Anderen, ohne sich ungebeten einzumischen. Das alles hat auch zu einem großen Vertrauen untereinander geführt, so haben viele ihren Zweitschlüssel beim Nachbarn oder bei Freunden im Wöhlertgarten deponiert, um im Falle aller Fälle die Kosten für den Schlüsseldienst zu sparen.
Der Wöhlertgarten ist ein (liebenswertes) alternatives Wohnprojekt, das nur durch das Mittun Vieler funktioniert und sich durch die Ideen der Gemeinschaft entwickelt. Insgesamt bildet die Genossenschaft ein großes soziales Netz. Wer nicht allein sein möchte, muss es auch nicht.